Tierernährung, Fachbereich Agrarwirtschaft, Fachhochschule Südwestfalen (FH SWF) - Standort Soest

Das Fachgebiet Tierernährung wird vom assoziierten Partner in Forschung und Lehre im Fachbereich Agrarwirtschaft der Fachhochschule Südwestfalen vertreten.

Ein Forschungsschwerpunkt des Fachgebiets Tierernährung befasst sich seit 1997 mit den physiologischen Effekten subtherapeutischer Antibiotika-Applikationen in der Tierernährung und den Umwelteffekten von antibiotischen Rückständen in tierischen Exkrementen. Im Einzelnen wurden die physiologischen Effekte von antibiotischen Leistungsförderern in einer umfassenden Literaturstudie dargestellt. Experimentell wurde in Zusammenarbeit mit der Universität Paderborn und anderen Forschungsinstitutionen das Verhalten von Antibiotika in der Gülle bei Langzeitlagerung sowie im Boden nach Applikation als Dünger und das Aufnahmepotenzial in Getreide untersucht. Ebenso wurde die Verbraucherrelevanz der Ergebnisse der Modellstudie in der landwirtschaftlichen Praxis mit positivem Ergebnis überprüft.

Aufnahme antimikrobiell wirkender Stoffe in Gemüse aus Gülle-gedüngtem Boden und mikrobiologische Effekte

Ziel des Teilprojekts, das unter Projektleitung der Universität Paderborn durchgeführt wird, ist, die Aufnahme von Veterinärantibiotika durch verzehrstarke Gemüse aus mit Gülle beaufschlagtem Boden über zwei Anbauperioden zu untersuchen. Mögliche Auswirkungen Antibiotika belasteter pflanzlicher Lebensmittel auf die Resistenzentstehung und Verbreitung sollen dabei berücksichtigt werden (AP 2a). Zur Überprüfung der Aufnahme von antibiotischen Rückständen durch Weißkohl und Porree wird das Gemüse nach konventionellen landwirtschaftlichen Anbaumethoden auf Versuchsflächen angepflanzt und mit definiert Tetracyclin-, Enrofloxacin- und Amoxicillin-belasteten Exkrementen aus der Schweine- und Geflügelhaltung gedüngt. Die Rückstände dieser Antibiotika in Gülle, Boden und Gemüsepflanzen werden mittels LC-MS/MS analysiert. Die bakteriologische Analyse auf resistente Enterobacteriaceae erfolgt an der FU Berlin. Des Weiteren werden aus einem Langzeitmonitoring Gülleproben sowie aus konventionellem Anbau Weißkohl und Porree untersucht. Mittels dieser Untersuchungen werden neue Erkenntnisse über die Antibiotika-Exposition von Verbrauchern durch Lebensmittel pflanzlicher Herkunft sowie über Entstehung und Ausbreitung von Resistenzen erwartet (BfR-Epi).

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Beschreibung des Projektes

Anbau des Gemüses (AP 4)

Die Vorbereitung der Versuchsflächen erfolgt durch den assoziierten Partner FH Soest im Herbst, Düngung wird im Frühjahr zeitnah zur Pflanzung durchgeführt. Die Anpflanzung von Weißkohl und Porree erfolgt in beiden Anbauperioden jeweils im Frühjahr nach der organischen Düngung mit antibiotikahaltigen tierischen Exkrementen. Kontrollparzellen werden nur mineralisch gedüngt. Tierische Exkremente werden jeweils vor der Düngung beprobt, Bodenproben vor und nach der ersten organischen Düngung, Gemüse in Intervallen bis zur jeweiligen Ernte im Herbst. Die Pflanzenproben werden bis zur Analyse (Uni Paderborn) tiefgefroren gelagert.